Mittwoch, 6. Mai 2009

BBL-Antrag auf frühzeitige Musikerziehung in städtischen Kindertagesstätten

Die BBL möchte verstärkt die frühe sprachliche und musische Förderung von Kindern unterstützen, weil sie das für die positive kindliche Entwicklung für wesentlich hält. Daher hat sie einen Antrag auf frühzeitige Musikerziehung in den städtischen Kindergärten und Kindertagesstätten gestellt. Mit der Verwirklichung unseres Vorschlages könnten gleichzeitig die Volkshochschule und die städtische Musikschule gestärkt werden.
Wir drucken den Antrag im Wortlaut ab:

BBL Fraktion im Rat der Stadt Lage, Quellenstr. 10, 32791 Lage

Stadt Lage

- Der Bürgermeister -

Lange Str. 72

32791 Lage

2.5.2009

Antrag der BBL: frühzeitige Musikerziehung in städtischen Kitas in Lage (Motto 2009: „Musik tut gut“)

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

die BBL-Fraktion beantragt:

1) Die Verwaltung wird beauftragt, Moderation und Vermittlung dafür zu übernehmen, gemeinsam mit der VHS Lippe-West, der städtischen Musikschule, den städtischen Kitas, den Elternvertretungen, dem Förderverein Musikschule sowie den entsprechenden Ratsausschüssen Möglichkeiten für ein frühes Musizieren in städtischen Kindertageseinrichtungen abzuklären bzw. zu ermöglichen. Dazu gehört selbstverständlich auch die Prüfung der Frage des Aufwandes und der Kosten.

2) Ebenso wird dabei geprüft, ob es machbar ist, den Kita-Erzieherinnen/Erziehern Fortbildungskurse anzubieten, die von der VHS Lippe-West und / oder von den Fachkräften der städtischen Musikschule angeboten bzw. durchgeführt werden. Auch eine weitergehende längerfristige Beratung und Begleitung der musikalischen Aktivitäten in den Kitas durch Fachkräfte ist für die BBL vorstellbar.

Die BBL ist bereit, sich bei Bedarf im Rahmen ihrer Möglichkeiten an einer Umsetzung und Verwirklichung der Vorschläge zu beteiligen. Wichtig ist, dass vor Beginn in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten eine genaue Beschreibung des Projektumfanges und der Ziele vorgenommen wird und dass die Organisation klar umrissen wird, um vorab Verantwortlichkeiten zu klären und einem möglichen Kompetenzgerangel vorzubeugen. Die Prüfung der Einhaltung der Zielvorgaben während des laufenden Prozesses ist ebenfalls wichtig. Wegen der Bedeutung sollte die endgültige Abstimmung über die Genehmigung des Projektes dem Rat der Stadt vorbehalten bleiben.

Erläuterung und Begründung:

Die mannigfaltige generelle positive Bedeutung von altersgemäßer Kultur, Kunst und musischen Angeboten für die kindliche Entwicklung ist unbestritten. Auch Eltern und Erzieher/-innen wünschen sich erfahrungsgemäß passende musische Angebote. Für die Entwicklung des sprachlichen und musikalischen Selbstausdrucks innerhalb einer frühkindlichen Erziehung steht allerdings naturgemäß nur ein begrenztes Zeitfenster zur Verfügung. Deshalb wäre es wichtig, dass z. B. Musik ein Teil des Alltags in Kitas würde. Leider fehlen aber für diese Altersstufe noch dauerhafte bzw. regelmäßige institutionalisierte und organisierte musische / musikalische Angebote und die dazu passenden Projektpartner.

Frühkindliche Musikerziehung setzt auf einen reichen Mix an musikalischen Reizen, die dem Alter des Kindes angemessen sind. Elementares Musizieren bedeutet deshalb vor allem, dass Kinder einen spielerischen Zugang zur Musik finden. Wir können uns vorstellen, dass neben diesem verbesserten Zugang zur Musik durch die integrative Kraft von Kunst und Kultur eine weitere Folge dieser Maßnahme auch eine verbesserte Integration von Immigranten sein könnte.

Untersuchungen belegen, dass sich durch die Fortbildungen der Umfang von musikalischen Aktivitäten in den Kitas um ca. zwei Drittel erhöht und das Niveau entsprechend angepasst wird. Auch eine verbesserte Motorik und gesteigerte Konzentrationsfähigkeit sind deutlich spürbar.

Eine weitere Erkenntnis ist, dass Kinder vermehrt zu Hause musizieren, was Eltern wiederum dazu bewegen könnte, ihre Kinder in der städtischen Musikschule anzumelden. Die Auslastung der Musikschule würde dadurch erhöht. Außerdem würde natürlich die Außenwirkung für die städtischen Kitas eindeutig positiv beeinflusst.

Mit freundlichen Grüßen

Heinz Walter

Frakt.-Vors.


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